Micheline Ostermeyer

französische Leichtathletin; 1948 Olympiasiegerin im Kugelstoßen und Diskuswerfen sowie Olympiadritte im Hochsprung; EM-Zweite 1946 im Kugelstoßen, EM-Dritte 1950 im Kugelstoßen und über 80 m Hürden; Landesmeisterin in Frankreich und Tunesien

Erfolge/Funktion:

Doppelolympiasiegerin 1948

Olympiadritte 1948

Vizeeuropameisterin 1946, EM-Dritte 1950

* 23. Dezember 1922

† 17. Oktober 2001 Rouen

Internationales Sportarchiv 07/2002 vom 4. Februar 2002 (st)

Die zweifache Olympiasiegerin 1948 Micheline Ostermeyer starb am 17. Oktober 2001 im Alter von 78 Jahren in Rouen. Die Französin gehört zu den außergewöhnlichsten Persönlichkeiten der Sportgeschichte: Sie gewann 1948 in London nicht nur die Goldmedaillen im Kugelstoßen und Diskuswerfen, sondern auch noch Bronze im Hochsprung. Dazu kamen EM-Medaillen zwischen 1946 und 1950 im Kugelstoßen und über 80 m Hürden. Noch erstaunlicher aber ist die Tatsache, dass sie danach eine internationale Karriere als Konzertpianistin machte. Sie wurde auf Konzerttourneen durch Europa gefeiert, vor allem ihre Rachmaninow-Interpretationen erregten Aufsehen.

Laufbahn

Micheline Ostermeyer stammte aus einer musikalischen Familie. Ihr Großvater Lucien Laroche war ein bekannter französischer Komponist, ihre Mutter wirkte als Musiklehrerin. Der Vater dagegen, von Beruf Kavallerist und Ingenieur, begeisterte sie für den Sport. Der außergewöhnliche "Spagat" zwischen Klavierspiel und den leichtathletischen Wurfdisziplinen gelang der Französin. Schon mit vier Jahren hatte sie, angeleitet von ihrer Mutter, mit ...